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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 13

1909 - Leipzig : Hirt
Verkehrsmittel. 13 25. Postkutsche aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Die meisten Reisenben vertrauten sich der Postkutsche an. Im Anfang des 19. Jahrhunberts begann man zwar in Deutschland allmählich die Hauptverkehrswege sorgfältiger auszubauen, allein die Geschwindigkeit der besetzten Postkutsche war nicht viel mehr als boppelt so groh wie die eines Fußgängers. Die Reise von Berlin zum Rhein bauerte gewöhnlich volle 8 Tage; heute legt man diese Reise mit den schnellsten Zügen in 8 Stunden zurück. — 3n einem ähnlichen Gefährt „stahl" sich Goethe 1786 aus Karlsbad und erreichte nach 39stünbiger Fahrt, die teilweise in „unglaublicher Schnelle" zurückgelegt wurde, Regensburg (Italienische Reise S. 1 und 2). Heute fährt der Schnellzug die gleiche Strecke in 5 und das Automobil in 8 bis 10 Stunben. 26. Erste Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth. Die erste Eisenbahn wurde in Deutschland 1835 von Nürnberg nach Fürth gebaut, es folgte 1838 die Bahn Berlin—potsdam, beides Privatunternehmen. Auf der ersten 1830 von Liverpool nach Manchester eröffneten Bahn beförderte die von Stephenson erbaute Lokomotive einen mit 30 Personen besetzten Wagen mit einer Geschwindigkeit von 45 km in der Stunbe. Heute beförbern unsre schnellsten Züge die zehnfache Last mit der doppelten Geschwindigkeit.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 69

1909 - Leipzig : Hirt
4. Die Grundzüge der preußischen Verfassung. 69 gleichviel Wahlmänner, weil die Steuerbeträge die gleichen sind; die Wahlmänner wählen den Abgeordneten. Der nach diesem Wahlgesetz gewählte Landtag revidierte im Einverständnis mit der Regierung die Verfassung, die dann am 31. Januar 1850 endgültig festgestellt und vom König beschworen wurde. Im Jahre 1850 ist Preußen dadurch Verfassungsstaat geworden. 4. Die Grundzüge der preußischen Verfassung.") Allgemeine Bestimmungen. Die preußische Verfassung verbürgt zunächst allen Untertanen die Gleichheit vor dem bürgerlichen Gesetze. Alle öffentlichen Ämter sind jedem zugänglich, der die Befähigung dazu nachgewiesen hat. Die Freiheit des religiösen Bekenntnisses ist gewährleistet. Der Genuß der staatsbürgerlichen Rechte ist unabhängig von dem religiösen Bekenntnisse. Den bürgerlichen Pflichten darf durch die Ausübung der Religionsfreiheit kein Abbruch geschehen. Die Wissenschaft und ihre Lehre sind frei, ebenso die Presse. Das Briefgeheimnis ist unverletzlich. Die bei strasgerichtlichen Untersuchungen und in Kriegsfällen notwendigen Beschränkungen sind durch die Gesetzgebung festzustellen. Alle Bürger sind wehrpflichtig. Stellung des Königs. Der König ist unverletzlich und unverantwortlich. Die Verantwortlichkeit für alle Regierungshandlungen des Königs tragen die Minister. Daher bedürfen alle Regierungshandlungen des Königs zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung eines Ministers, der dadurch die Verantwortlichkeit übernimmt. x) Wenn z. B. in einem Wahlbezirk 9000 Ji Steuern bezahlt werden, so bezahlen vielleicht 12 Personen davon zusammen 3000 Ji; die folgenden 3000 Jf> werden zusammen von 50 Personen und die letzten 3000 Ji von 300 Personen bezahlt. Dann besteht die erste Wählerklasse aus 12, die zweite aus 50, die dritte aus 300 Wählern. Halten die 62 Wähler der ersten und zweiten Klasse zusammen und wählen dieselben Wahlmänner, die 300 Personen der dritten Klasse aber andre, so ist die zahlreichste Klasse unterlegen, da die beiden ersten Klassen 4, die dritte Klasse nur 2 Wahlmänner hat. Halten aber die zweite und dritte Klasse zusammen, so ist die erste unterlegen. Dieses Wahlgesetz hat eine Härte gegen die ärmere Bevölkerung. Um sie einigermaßen auszugleichen, wurde 1893 folgende Abänderung getroffen: Für jede nicht zur Staatseinkommenfteuer veranlagte Person ist ein Betrag von 3 Ji zum Ansatz zu bringen. Sind in dem gedachten Wahlbezirke 200 Personen, die keine direkte Staatssteuer bezahlen, so werden 3 • 200 = 600 Ji zu obigen 3000 gezählt. Dann haben die erste und zweite Klasse je 3200 Ji aufzubringen. Es müssen also Steuerzahler aus der zweiten in die erste und aus der dritten in die zweite aufrücken. Für die dritte Klasse bleibt nur ein Betrag von 2400 Ji zu berechnen. Die dritte Klasse erhält für 2400 Ji dieselben Rechte wie die erste und zweite Klasse für je 3200 Ji. Dann ist nicht zu übersehen, daß auch die Bürger, die keine direkte Steuer zahlen, doch wählen dürfen. Alle Jahreseinkommen bis zu 900 Ji sind frei von Staatssteuern. 2) Die vollständige Verfassungsurkunde mit allen spätern Änderungen, Zusätzen und Wahlordnungen ist in die Reclamsche Bibliothek Nr. 3870 aufgenommen.

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 13

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Himmelskunde. 13 system) auch eine fortschreitende Bewegung im Weltall; denn „nirgends in dem Weltall gibt es Stillstand oder Ruhe: alles ist in Be- wegung". Z. Die Planeten (Wandelsterne) sind gleich unserer Erde dunkle Weltkörper, die sich in Ellipsen um die Sonne bewegen und von ihr Licht und Wärme erhalten. Irr- oder Wandelsterne wurden sie von den Alten benannt, weil sie im Gegensatz zu den Fixsternen ihre Stellung am Himmel verändern und sich in Bahnen bewegen, deren Gesetzmäßigkeit man im Altertum nicht kannte. Man ging damals von der irrtümlichen Ansicht aus, daß die Erde im Mittelpunkt des Weltalls stillstände, während sich Sonne und Mond, Planeten und Fix- sterne um sie drehten. Ptolemäus von Alexandrien (f um 150 n. Chr.) stellte ein Sonnensystem aus, nach dem sich um die ruhende Erde in konzentrischen Kreisen Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn (andere Wandelsterne kannten die Alten nicht!) und endlich die Fixsterne bewegen sollten. In einem letzten Kreise hinter den Fixsternen sollte der Sitz jener geheimnis- vollen Kraft sein, die diesen Umschwung bewirkte. — Erst nach 1400 Jahren gelang eskopernikus (f 1543), diesen Irrtum zu beseitigen. Er lehrte, daß die Sonne der Mittelpunkt des Sonnensystems sei, und daß sich alle Planeten in Kreisen um die Sonne bewegten. Kepler (f 1630) wies nach, daß die Bahnen der Planeten Ellipsen seien, in deren einem gemeinsamen Brennpunkt die Sonne stehe. Newton (f 1727) endlich entdeckte in der Schwerkraft die Kraft, die die gesetzmäßige Bewegung der Planeten regelt. Die Planeten sind nach ihrer Ent- sernung von der Sonne geordnet, folgende: Merkur, Venus, Erde, Mars, Ring der (etwa 500) Asteroiden, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun. Merkur ist nur 2/5 Sonnenweiten (= 149 Mill. km) von der Sonne entfernt und umkreist sie in 88 Tagen, Mars braucht bei 11/2 Sonnen- weiten Entfernung fast 2 Jahre, Jupiter bei 5 Sonnenweiten Entfernung fast 12 Jahre, und Neptun ist 30 Sonnenweiten von der Sonne entfernt und vollendet einen Umlauf erst in 165 Jahren. Das Größen- Verhältnis der größeren Planeten unter- einander und zur Sonne zeigt nebenstehende Zeichnung (Fläche der größten Kugeldurchschuitte). Der größte Planet Jupiter, ist 1270 mal so groß wie unsere Erde; aber erst 1074 Jupiterkugeln würden einen Weltkörper von der Größe unserer Sonne ausmachen. Der Planet, der in seiner Natur Ähnlichkeit mit unserer Erde hat, ist Mar s. Manche Planeten werden von Nebenplaneten oder Monden umkreist. Die Erde hat 1 Mond, Mars 2, Jupiter 5, Saturn 9 und mehrere ihn frei umschwebende Planetenringe, Uranus 4 und Neptun 1. 3. Kometen und Meteoriten. Zuweilen erblickt man am Himmel Sterne, die aus einem hellen Kern mit Nebelhülle und einem mattleuchtenden, in der Regel von der Sonne abgekehrten Schweif bestehen. Solche Schweif- sterne wurden von den Alten Kometen, d. h. Haarsterne, genannt. Die *) Gr. plane, das Umherschweifen.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 8

1908 - Halle a. S. : Schroedel
8 Allgemeine Erdkunde. weshalb der ganze Gürtel Tierkreis genannt wird. Die 12 Zeichen heißen: Widder T, Stier T5, Zwillinge (Frühlingszeichen), Krebs ®, Löwe il, Jungfrau W (Sommerzeichen), Wage —, Skorpion Tt), Schütze & (Herbst- zeichen), Steinbock %, Wassermann », Fische H (Winterzeichen). Wenn man am 21. März sagt: „Die Sonne tritt in das Zeichen des Widders", oder späterhin bemerkt, daß die Sonne „in" diesem oder jenem timmelszeichen stehe, so gründet sich diese Bezeichnung auf den Augenschein, lle Himmelskörper erscheinen uns gleich weit, nämlich am Himmelsgewölbe, zu stehen. So kommt es, daß die Sonne, von der Erde gesehen, das be- treffende Zeichen zu durchwandern scheint, während in Wirklichkeit die Erde auf ihrer Bahn in entgegengesetzter Richtung fortschreitet. 7. Zonen der Erde. (Teil I, Grundstufe, A. S. 53. B. S. 18.) 8. Zeitrechnung. Die Römer rechneten das Jahr zu 355 Tagen und schalteten nach dem 23. Februar des 2. und 4. Jahres einen Monat zu 22 oder 23 Tagen ein. Da aber bei diesen Einschaltungen Unregel- Mäßigkeiten vorkamen, waren sie 47 v. Chr. bereits 67 Tage dem Sonnen- laus voraus. Julius Cäsar verbesserte diesen Fehler dadurch, daß er zunächst 67 Daten einschaltete, das Jahr zu 365^4 Tag rechnete und be- stimmte, daß jedes vierte Jahr, dessen Zahl sich ohne Rest durch 4 teilen läßt, einen Tag mehr zählen sollte. Dieses Jahr wurde fortan Schalt- jähr genannt und der Schalttag dem Februar zugezählt. Die Frühlings- Tagundnachtgleiche fiel zur Zeit Casars auf den 23. März. Da aber die Erde ihren Umlauf um die Sonne erst in 365 Tagen, 5 Stdn., 48' und 47" vollbringt, nahm man bei der neuen Rechnung jährlich 11 Min. und 13 Sek. zu viel an und mußte nunmehr hinter dem Sonnenlauf etwas zurückbleiben. In 128 Jahren betrug der Fehleo bereits 1 Tag; in 400 Jahren etwa 3 Tage. Zur Zeit des Konzils zu Nicäa schwankte die Nacht- gleiche zwischen dem 20. und 21. März. Das Konzil setzte als Frühlings- ansang den 21. März fest. Im Jahre 1582 fiel er aber bereits auf den 11. März. Da bestimmte Papst Gregor Xiii., daß man auf den 4. Oktober sofort den 15. schreiben sollte. Außerdem sollten fortan alle 400 Jahre 3 Schalttage ausfallen, um künftighin den Fehler zu vermeiden, und zwar bei denjenigen Jahrhundertzahlen, deren Hunderter durch 4 nicht ohne Rest teilbar sind. Im Jahre 1900 ist der Schalttag zum dritten Male aus- gefallen, jedoch bei 2000 wird er gerechnet werden. — Diesen Kalender nennt man den Gregorianischen, den von Cäsar eingeführten den I n l i a n i s ch e n. Nach diesem rechnen noch die Russen und Griechen, die jetzt 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück sind. Die Namen der Wochentage sind von den Namen der Planeten abgeleitet, die (auch Sonne und Mond gehörten nach Ansicht der alten Baby- lonier dazu) die einzelnen Tage regierten. Später wurde der Planetenname mit der entsprechenden Bezeichnung der Gottheit vertauscht und dieser mit dem Namen der entsprechenden deutschen Gottheit versehen. Sonntag — Tag der Sonne (engl. Sunday). Montag = Tag des Mondes (Mon die alte Form für Mond), vergl. Iun-di (engl. Monday). Dienstag = Tag des Mars (mar-di) bezw. Zio, Tiu (engl. Tuesday). Mittwoch — Tag des Merkur (mercredi), altgerm. Wodanstag (engl. Wednesday). Donnerstag = Tag des Jupiter (jeudi, lat. dies Jovis) bezw. Donar, Thor (engl. Thursday). Freitag = Tag der Venus (vendredi, lat. dies Veneris) bezw. Freia (engl. Friday).

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 72

1908 - Halle a. S. : Schroedel
72 Die fremden Erdteile. Amerika. ö. Großstädten als nützliche und unentbehrliche, aber verachtete und vielfach angefeindete Arbeiter an. I)) Das Erwerbsleben. Rastloser Fleiß und Wagemut haben die Quellen dieses reichen Landes erschlossen. Die Union ist das erste Roh- stosfland der Erde. Der Reichtum an Bodenschätzen ist beispiellos. Die Staaten sind das erste Kupfer-, Eisen-, Kohlen-, Queck- silber-, Blei-, Erdölland der Erde; sie gehören zu den ersten Silber- und Goldläuderu. Die Kohlenfelder übertreffen unser Vaterland an Flächen- räum. — Groß ist der Ertrag der Landwirtschaft: bis zu 4/5 der Baum- tvoll- und Maisernte der Erde wird hier gewonnen. Die Union ist das erste Weizen-, Tabak- und Haferland der Erde; für 3'/s Milliarden M. landwirtschaftliche Erzeugnisse werden ausgeführt: Hier findet sich die erste Korn- und Fleischkammer der Erde. Voll Stolz sagt der Amerikaner, daß Nordamerika das letzte und beste Geschenk sei, das Gott der Menschheit gegeben habe. Die Industrie steht an zweiter Stelle; der Außenhandel wird nur von dem Englands und Deutschlands übertroffen. Das Eisenbahnnetz ist das größte der Erde, größer als das Europas. Die Eisenbahnen haben sehr viel zur Hebung des Wohlstandes beigetragen, indem sie die Rohstoffgebiete mit den Jndnstriestätten und den Verbrauchsgebieten vorteilhaft und billig in Verbindung setzten. Die großen Entfernungen (Neu-Z)ork—san-Franciseo = 3 X Eydtkuhnen—berlin— Kassel—koblenz—metz) ließen es zweckmäßig erscheinen, die Wagen sehr bequem und prunkvoll einzurichten. Sie gestatten den Reisenden ein großes Maß freier Bewegung. Deutschlands Handel mit der Union ist sehr lebhaft; Deutschland steht an der 2. Stelle; der deutsch-amerikanische Handel umfaßt 1/s des Außen- handels der Union, die uns von Rohstoffen hauptsächlich Baumwolle, Kupfer, Getreide, Petroleum, Schmalz liefert. e) Ortskunde. Die Vereinigten Staaten von Amerika bilden einen Bundesfreistaat, der sich aus Einzel st aaten, Territorien (d. s. unfertige Staaten mit zu geringer Bevölkerung) und einem Bundesdistrikt zusammensetzt. Der Präsident wird auf 4 Jahre gewählt und wohnt im „Weißen Hause" zu »Washington (uöschiugt'n). a) An der n.-ö. Küste liegen die großen Hafenstädte, die den Außen- Handel bewältigen: Gneu-Dork, die zweite Stadt der Erde, mit den „Wolkenkratzern", ^Philadelphia, Gbaltimore und Eboston das „amerikanische Athen". Als älteste amerikanische Stadt zeigt sie vielfach europäische Bauart. b) Die Städte an den Seen sind ebenfalls durch Handel und Industrie groß geworden, wie Gchikago, die Königin der Seen", die zweite Stadt der Union, fast 2 Miß., »Milwaukee mit zahlreichen Deutschen, »Cleveland und »Busfalo. c) Im Mississippiland sind »Pittsburg, die „Eisen- und Rauchstadt", »Ciucinnati, mit vielen Deutschen (1/3), und Ost. Louis (jjent lüis) die wichtigsten Städte. ä) ^New-Orleans (nju örlins) und Galveston am Golf sind Baumwollhäfen.

6. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 90

1896 - Breslau : Hirt
Elementare mathematische Erdkunde. leuchten, an Lichtstärke allmählich verlieren und zuletzt ganz verschwinden; end- lich Fixsterne, die dem unbewaffneten Auge als Sterue erscheinen, während sie im Fernrohr sich in 2, 3 und 4 Sonnen auflösen. Auch erblicken die Stern- kundigen mit dem Fernrohr viele tausend kleiner Wolken- oder nebelartiger Ge- bilde, die sogenannten Nebelflecken. Einige von ihnen erscheinen in starken Fernrohren als Sternhaufen, in anderen erblickt man nebelartige Massen, die vermutlich erst im Begriff sind, sich zu Weltkörpern zu bilden. „Hebet eure Augen auf und sehet, wer hat solche Dinge geschaffen!" § 32. Die Entstehung unseres Sonnensystems. Aus einer solchen Jeebel- masse soll nach der Kant-Laplaceschen Hypothese*) unser Sonnensystem entstanden sein. Nach dieser Lehre gehörten alle jetzt bestehenden Glieder dieses Sonnen- systems einst einer einzigen sich drehenden, sphäroidförmigen, glühenden Dunst- masse, der Sonne, an, deren Masse diejenige der Erde nach Loslösuug aller anderen Körper noch jetzt um das 324000sache, die aller Planeten um das 800fache übertrifft. Aus der Aufbauschung am Äquator jenes Sphäroids lösten sich mit der Zeit durch das Überwiegen der Fliehkraft Teile von ihm los, die Dunstringe bildeten, wie sie ähnlich noch der Saturn zeigt. Diese verschiedenen Ringe zerrissen schließlich und ballten sich zu selbständigen Dunst- kugeln, den Planeten, und zu kleineren, von diesen losgelösten Teilstücken, den Monden, zusammen. Alle diese Kinder der Sonne, rund 400 an der Zahl, behielten die um ihren Ursprungskörper sich drehende Bewegung bei und zogen sich durch Ausstrahlung ihrer Eigenwärme in den auf etwa — 140° C erkalteten Weltenraum zu mehr oder minder festen Körpern zusammen. Für die Richtigkeit dieser Hypothese zeugt auch die Spektralanalyse**). Sie lehrt, daß die meisten Stoffe, die unsere Erde bilden, auch auf der Sonne und auf anderen Himmelskörpern gefunden werden. § 33. Die Entwicklungsstufen der Himmelskörper. Unter Berücksichtigung der Kant-Laplaeeschen Theorie und der fortwährenden Wärmeausstrahlung der Himmelskörper lassen sich bei diesen 5 Entwicklungsstufen oder Perioden unter- scheiden. 1. Die Weltkörper befinden sich im glühendgasförmigen Zustande, wie ihn die Nebelflecken uoch heute zeigen. 2. Die Weltkörper sind in den glühendflüssigen Zustand übergegangen; dies ist der Fall bei den Fixsternen mit gleichmäßiger Helligkeit. Das 3. Stadium ist das der Schlackenbildung oder der allmählichen Entstehung einer festen Oberflächen-Kruste. Auf dieser Stufe der Entwicklung stehen die Fixsterne mit veränderlichem Lichtglanze, während die Sonne im Uber- gangsstadium von der 2. zur 3. Stufe sich befindet. Das 4. Stadium ist das der gewaltsamen Zerberstung der erkalteten *) D- i. Voraussetzung, von der man ausgeht, um einen sonst nicht erziel- baren Erklärungsgrund für irgendwelche Erscheinungen zu finden. — Immanuel Kant, der Königsberger Philosoph, lebte 1724—1804; Laplace, französischer Mathematiker und Astronom, 1749—1827. **) Diese, erfunden von Bnnsen und G. Kirchhofs, ist gewissermaßen die Chemie der Himmelskörper. Sie beruht auf der Erklärung der dunklen Limen des Spektrums, die nach ihrem Entdecker Fraunhofer (1814) Fraunhofer,che Linien genannt werden. Sie wechseln nach der Art der in jenen Körpern m dunft- sörmigem Zustande vorhandenen Metalle und gestatten somit Schlüsse auf die chemische Beschaffenheit jener Körper.

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 82

1896 - Breslau : Hirt
82 Elementare mathematische Erdkunde. ausführt, um den Bogen Ee' fort, der ungefähr 1° beträgt,*) so kommt a nach a'; wegen der außerordentlichen Entfernung erscheint Fixstern E' in F, kulminiert also.**) Soll die Sonne im Meridian a' stehen, so muß dieser Ort nach b ge- langen, was infolge der weiteren Achsendrehung der Erde in etwa 4 Min. er- folgt (warum?). Also vergehen von einer oberen Kulmination der Sonne bis zur anderen 24 Std. Veranschauliche durch Zeichnung, daß der Unterschied zwischen Sonnen- und Sterntag veränderlich, bald größer, bald kleiner ist! § 23. Zeitrechnung. Das Jahr ist der Zeitabschnitt, in dem sich die Erde einmal um die Sonne bewegt oder in dem die Sonne ihren scheinbaren Lauf in der Ekliptik vollendet. Seine Daner beträgt 865 Tg. 5 Std. 48 Min. 48 Sek. Dies ist das astronomische oder natürliche Jahr. Es beginnt in dem Augenblick, in dem die Sonne in den Früh- lingspunkt tritt, d. i.. am 20. oder 21. März. Im bürgerlichen Leben können die Jahre nur nach ganzen Tagen gezählt werden. Das bürger- liche oder Kalenderjahr beginnt bekanntlich am 1. Jan. Ans drei gewöhn- liche oder Gemeinjahre zu je 365 Tagen folgt ein Schaltjahr von 366 Tagen. Der Schalttag ist jetzt der 29. Febr. ***). Wie entsteht dieser? Das bürger- liche Jahr ist gegen das astronomische um fast 6 Std. zu klein. Dies giebt in 4 Jahren ungefähr 1 Tag, der dann jedem 4. Jahre hinzugefügt wird. Da man jedoch bei dieser Berechnung das bürgerliche Jahr um 11 Min. 12 Sek. zu groß angenommen hat, was in 400 Jahren etwa 3 Tage 22/3 Std. ausmacht, so laßt man innerhalb 400 Jahren 3 Schalttage ans- fallen, indem man die vollen Jahrhunderte, deren beide ersten Ziffern durch 4 restlos teilbar sind, als Gemeinjahre rechnet. Die 22/3 Std. aber geben in 9 X 400 oder 3600 Jahren wieder 1 Tag, der dann auszulassen ist. Die christliche Zeitrechnung gründet sich aus die römische. Julius Cäsar nahm das Jahr zu 365 y4 Tagen an, so daß, wie noch heute, auf 3 Gemeinjahre ein Schaltjahr folgte. Der nach ihm eingerichtete Kalender heißt der julianische. Da man aber nach diesem das Jahr 11 Min. 12 Sek. zu groß angenommen hatte, so erreichte 1582 die Sonne schon am 11. März den Frühlingspunkt. ^Papst Gregor Xiii. nahm daran ein Ärgernis, zumal auf dem Konzil zu Nicäa im Jahre 325 bestimmt worden war, daß das Osterfest stets am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlings- Vollmond gefeiert werden sollte. Er verordnete daher unter Zustimmung der katholischen Fürsten, daß in dem genannten Jahre ans den 4. Oktober (Donnerstag) sofort der 15. Oktober (Freitag) zu schreiben sei, sowie, daß alle 400 Jahre 3 Schaltjahre ausfallen sollten. Dieser von Gregor ver- besserte Kalender heißt der gregorianische. Er ist noch heute bei den christlichen Völkern in Gebrauch; nur Griechen und Russen bedienen sich *) In der Zeichnung absichtlich übertrieben. **) Wohl schreitet die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne fort, dennoch ver- ändert sich ihre Stellung im Weltenraum nicht: denn die Entfernung der Fixsterne von der Erde ist im Vergleich zum Durchmesser der Erdbahn so groß, daß die ganze Erdbahn, von den Fixsternen aus betrachtet, zu einem Punkte zusammenschrumpft, es also ebenso ist, als hätte sie sich nicht von der Stelle bewegt. S. 8 19. ***) Nach dem Kalender der 24. Februar (warum?).

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 87

1896 - Breslau : Hirt
Die Planeten. 87 Falle der längeren Dauer der Flecken läßt ihre Bewegung von O. nach W. erkennen, daß die Sonne in etwa 25l/2 Tagen eine Umdrehung um ihre Achse im gleichen Sinne wie die Erde vollführt. Wie die Größe, so ist auch die Zahl der Souuenslecken in den einzelnen Jahren verschieden. Ihre Zu- und Abnahme zeigt eine Periode von 11 x/9 Jahren. Im Jahre 1882 hat ein Maximum der Sonnenfleckenzahl stattgefunden. Die Ursache der Sonnenflecken ist noch nicht mit Sicherheit festgestellt. Gegenwärtig sucht man sie in verhältnismäßig wolkenfreien Luftströmungen, die eine stärkere Wärmeausstrahlung und dadurch eine größere Abkühlung der darunter liegenden Sonnenoberfläche bewirken. Der Weg, den die Sonneuslecken bei ihrem regelmäßigen Fortschreiten zurücklegen, ist zuweilen eine gerade, zu- weilen eine nach oben oder unten gekrümmte Linie. Aus dem Umstände, daß der höchste oder tiefste Punkt der letzteren sich von der geraden Linie um 7° entfernt, hat man geschlossen, daß der Sonnenäquator 7° gegeu die Ekliptik geneigt ist. Außer der Achsendrehung hat die Sonne noch eine Fortbewegung im Weltenraum. Der Punkt, dem sie zustrebt, liegt- im Sternbilde des Herkules. § 27. Die Planeten, a) Gemeinsames. Wie die Erde, so bewegen sich auch die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter. Saturn, Uranus und Neptun in der Richtung von W. nach O. um die Sonne. Man erkennt sie an dem ruhigen Glänze ihres Lichtes, das sie ebenso wie die Wärme vou der Sonne empfangen*), und an ihrer täglich sich ver- ändernden Stellung. Alle haben Kugelgestalt und sind an den Polen abgeplattet. Im Fernrohr erscheinen sie als Scheiben. Merkur und Venus lassen Phasen**) erkennen wie der Mond, die übrigen erscheinen stets ganz beleuchtet. Ihre Bahnen liegen nahezu in der Ekliptik, was daraus hervorgeht, daß sie uus immer nur in den Sternbildern des Tierkreises er- scheinen. Die meisten werden ebenso wie die Erde von Neben Planeten, Satelliten (d. h. Begleiter), Trabanten oder Monden, begleitet. Bei ihrer Bewegung gehorchen sie drei Gesetzen, die nach dem Entdecker derselben, dem Astronomen Kepler (1571—1680), die Keplerschen Gesetze genannt werden. Sie lauten: 1. Die Bahnen, in denen sich die Planeten um die Sonne bewegen, sind Ellipsen, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. 2. Der Leitstrahl eines Planeten beschreibt in gleichen Zeiten gleiche Flüchenräume. 3. Die Quadrate der Umlaufszeiten zweier Planeten verhalten sich zu eiuauder wie die Kuben ihrer mittleren Entfernung von der Sonne. Das 1. Gesetz giebt die Gestalt der Planetenbahnen an; aus dem 2. folgt, daß die Geschwindigkeit eines jeden Planeten an den verschiedenen Punkten ^ *) Nur an einigen Planeten hat man mit Hilfe der Spektral-Analyse geringe Spuren eignen Lichtes wahrgenommen. **) Warum? Entwirf hierzu eine Zeichnung!

9. Badische Sagen - S. 96

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Und der See, sagt er, habe gar keinen Grund und Boden, sagt er, und aus diesem Grund beiße man ihn eben den Bodensee, wie das denn leicht zu begreifen steh. Und beim stillen Jdetter, sagt' er, und hellen sehe man unten tief in den Wellen versunkene Schlösser und Städte liegen, er sag’ es, sagt' er, und könnte nicht lügen. Und fische gäb es im Schwabenmeer so groh wie das ftostnitjer Münster und mehr, auch Dixen hab’ es die menge, zu Land und zu Idasser, das sei bekannt. rdenn aber der See zu stürmen beginne, so werfe er Mellen so hoch wie die Zinne des Straßburger münsters, oder der Säntis — es ist ein Berg, der also benennt ist. Der Seeweine gibt es aber dreierlei : Die erste und die beste Gattung sei der Sauerampfer, schmeckt etwas besser als Essig, und verzieht nur das maul, nicht die Fässer. Der andre heißt der Dreimännerwein: der soll schon viel räher und säurer sein als Essig, doch gebührte sich, man hieß ihn Diermännerrvein eigentlich. Der erste nämlich, der muß ihn trinken, darum hält der zweite ihn fest zur Linken, der dritte hält ihn zur Rechten fest, daß er ihn vom vierten auf die Zähne sich schütten läßt. Bber die schärfste Gattung doch bleibt der Rachenputzer, der den Schleim vertreibt und alles mitführt und mit sich rafft: eine äußerst heilsame Eigenschaft.

10. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 122

1896 - Leipzig : Voigtländer
Dritter Teil. Die neue Zeit. Vom Beginn der Reformation bis zur Gegenwart, 15171888. Die Geschichte der Neuzeit wird in folgende Perioden geteilt: Erste Periode: vom Beginn der Reformation bis zum westflischen Frieden, 15171648. Zweite Periode: vom westflischen Frieden bis zum Ausbruch der groen franzsischen Revolution, 16481789. Dritte Periode: vom Ausbruch der franzsischen Revolution bis zur Gegenwart, 17891888. Erste Periode. Vom Beginn der Reformation bis zum westflischen Frieden, 15171648. Das Zeitalter der Religionskmpfe. 64. Anfang der Reformation; Martin Luther. 1. Ursache der Reformation. Die M i b ru ch e, die in die christliche Kirche eingedrungen waren, hatten schon seit lange das Bedrfnis einer Reformation derselben an Haupt und Gliedern" hervorgerufen. Aber das Verlangen nach einer solchen war auch durch die groen Kirchenversammlungen zu Konstanz und Basel nicht befriedigt worden. 2. Martin Luther. Da trat als Reformator Martin Luther auf.
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